Paarberatung
lic. phil. A. Saladin

weil Liebe wertvoll ist

Anmeldeformular Paartherapie

Home Angebot Texte Über mich Kontakt FAQ Selbsthilfe Links
Gemeinsam
Vertrauensvoll
Lösungsorientiert
Angebote zur Selbsthilfe

Paartherapie / Paarberatung
in Liestal und Basel

Paartherapie, Paarberatung Andreas Saladin Liestal

Aktuell: Termine frei

Herzlich Willkommen
Sie finden hier neben der Paarberatung auch Angebote zur Selbsthilfe sowie kurze Texte, die zu interessanten Paargesprächen einladen.

➤ Angebot
➤ Konditionen
➤ Anmeldeformular
➤ Anreise

Ihre
Liestal
Bewertung ist hilfreich. 
Besten Dank

Liebe, Beziehung & Partnerschaft

Erfüllung in der Liebe finden ist ein menschliches Grundbedürfnis. Nähe, Geborgenheit und Zuwendung sind Geschenke, das sich die Liebenden gegenseitig machen und die für beide eine grosse Freude sind.

In einer glücklichen Beziehung entsteht eine Verbundenheit, ein Wir-Gefühl, das für beide eine Kraftquelle ist. Gemeinsam ist man stärker, geht durch dick und dünn und unterstützt sich gegenseitig. Die Wertschätzung und das Vertrauen, die man vom Partner / der Partnerin erhält sind wertvolle Ressourcen, die jedem Menschen gut tun. Es lohnt sich, der Liebe Sorge zu tragen und sie zu pflegen.

Aber wie pflegt man eine Beziehung, wenn Konflikte im Raum stehen und man sich fast unmerklich auseinander gelebt hat?
Was tut man, wenn man das Gefühl hat, dass alle Bemühungen umsonst sind?

Paartherapie ...offen miteinander reden ohne gleich wieder verletzt zu werden... Paarberatung

Paartherapie Basel

Bedürfnisse, Vorstellungen und Wünsche sind Ausdruck unserer Persönlichkeit. Meist entdecken Paare im Laufe der Zeit Unterschiede in Vorlieben, Werten und ganz vielen "Kleinigkeiten", die für die eine Person wichtig sind und für die andere nicht.

Wenn das Wir-Gefühl darunter leidet und ein Gefühl von Unverständnis und mangelndem Respekt hochkommt, dann sollten diese Gefühle angesprochen werden. Dass dies nicht nur einfach ist, ist ganz normal und menschlich. Über solche Themen zu sprechen ist oft mit Ängsten und inneren Widerständen verbunden. Wer befürchtet, dass Differenzen die Beziehung gefährden könnten, der/die drückt damit auch aus, wie wichtig ihm/ihr die Beziehung ist - und vermeidet diese Themen lieber. Das ist zwar ein sehr schönes Liebes-Signal an den Partner/In, aber die Authenzität in einer Liebesbeziehung wird auch gerade dadurch spürbar, dass man sich zeigt, mit seinen Gefühlen und Wertvorstellungen - auch wenn es sich um andere Ansichten, Gefühle und Werte handelt, als man beim Partner/In vermutet. Authenzität schafft Klarheit und ist eine Basis für Vertrauen und Nähe.

Paarberatung Paartherapie

Wissen Sie vielleicht selbst nicht mehr so genau, was Sie eigentlich wollen? Fühlen Sie sich innerlich hin- und hergerissen, ob Sie die Beziehung in dieser Form überhaupt weiterführen können oder gar wollen? Wissen Sie gar nicht, weshalb Sie weshalb Sie in eine Paartherapie kommen sollten - was Sie als "Auftrag" nennen würden?

Ambivalenz ist ein ganz normales Gefühl, das in jeder Beziehung auftauchen kann. Es ist nicht unüblich, dass man selbst nicht im Klaren ist, weshalb man sich so fühlt. Ob man sich in der Beziehung überfordert, eingeengt oder unverstanden fühlt - oft sind es auch äussere Einflüsse, die das Zeitkontingent einer Beziehung belasten und so die schönen Momente dem Alltagsstress weichen mussten. Ein "auseinander leben" läuft unterschwellig und kann zu Ambivalenz gegenüber der Beziehung führen.

In einer Paarberatung geht es darum, Ihnen aufzuzeigen, welche Prozesse in Partnerschaften und Ehen oft unbemerkt ablaufen und Sie dabei zu unterstützen, das gegenseitige Verständnis und Vertrauen erneut aufzubauen und zu vertiefen. Eine Klärung, was zu Ihrer Situation geführt hat und was die Probleme aufrecht erhält dient als Basis, um alte Verletzungen aufzuarbeiten und Ihre Beziehung neu zu beleben. Dieser gemeinsame Weg der Lösungsfindung wird Ihr gegenseitiges Gefühl von Vetrauen und Mitgefühl stärken. Damit Sie wieder wissen, was Sie aneinander haben und beide Partner das Gefühl haben, für Ihren Partner/Partnerin wichtig zu sein.

Paartherapie Paartherapie ist eine Chance für Ihre Beziehung Eheberatung

Gründe für eine psychologische Paarberatung können sein:

Paarberatung Liestal


Sie können etwas tun! Einen Rückgang Ihrer Beziehungsqualität sollten Sie nicht einfach hinnehmen und dem Schicksal überlassen. Negative Muster können zur Gewohnheit werden und zu verletzender Kommunikation führen. Das ist eine Negativ-Spirale und es lohnt sich, dieser Entwicklung entgegenzutreten. Die meisten Paare erleben im Verlaufe der Zeit Spannungen und Krisen. Es ist schade, wenn sich ein Paar trennt, ohne den Blick auf die Probleme zu werfen und versuchen zu verstehen, was geschehen ist. Der wohlwollende Blick auf eine schwierig gewordene Beziehung birgt den Keim, sich auf sehr persönlicher Ebene zu begegnen und die Liebe neu zu entdecken. Auch wenn es zu einer Trennung kommt, ist eine Würdigung der gemeinsamen Zeit ein Weg, um besser mit dem Geschehenen abschliessen zu können.

Eheberatung

Und falls es doch zur Trennung kommt? Wenn in einer Beziehung mehr passiert ist wie ein "sich auseinander leben"; wenn Verletzungen und ein erschüttertes Vertrauen die Beziehung so sehr belasten, dass Sie nur noch eine Trennung als (Aus)Weg sehen, dann gilt es einige Dinge zu beachten: Eine Trennung ist ein grosser Einschnitt im Leben einer Person. Nur selten ist es eine Erleichterung; in jedem Fall ist für eine Verarbeitung des Geschehenen eine Würdigung des Vergangenen wichtig. Eine Trennung ist schnell vollzogen, das Erlebte bleibt. Ein bewusster Trennungsprozess ermöglicht, Erkenntnisse über sich selbst zu gewinnen und dient so auch als Vorbereitung für eine zukünftige neue Partnerschaft. Eine Trennung im Guten ist für beide Partner eine Hilfe, innerlich gut abschliessen zu können.

Möchten Sie einen Eindruck über Paarberatung gewinnen? Dann empfehle ich Ihnen die Dokumentation der NZZ: /

 

Psychologische Paarberatung

Es liegt mir am Herzen, Ihnen einen wertschätzenden und sicheren Rahmen zu bieten. In einer vertrauensvollen Atmosphäre können Sie die Themen ansprechen, die Sie bisher vielleicht vermieden haben oder wo Sie als Paar bisher nicht weitergekommen sind. Themen wie Nähe und Distanz, Fairness, Treue oder der Verlust an sexuellem Interesse etc. sind im Rahmen einer psychologischen Paartherapie oft einfacher anzusprechen. Ich achte darauf, dass beide Partner nicht überfordert werden und ihre Sichtweisen und Gefühle einbringen können.

Paarberatung Ob Neubelebung oder Trennung - gegenseitiges Verständnis hilft in beiden Fällen. Paartherapie

Sollte Ihr Anliegen in einer Trennung bestehen, dann fokussieren wir darauf, die individuellen Gründe zu verstehen und die oft divergierenden Interessen zu würdigen. Wenn die Sichtweise des Partners verständlich wird, dann fällt ein Loslassen leichter und die Gefühle werden sanfter. Die schöne gemeinsam erlebte Zeit soll ebenso den Abschluss prägen wie die Erkenntnisse, wie sich Ihr Erleben im Verlaufe der Beziehung geändert hat und welche Faktoren dazu beigetragen haben. Nicht verdrängen und vergessen sondern erkennen und verarbeiten ist das Ziel eines Trennungsprozesses. Da findet viel Entwicklung statt.


In den Gesprächen geht es darum, sich persönlich zu begegnen, Nähe zuzulassen und die Aufmerksamkeit des Partners zu erleben. Als neutrale Fachperson unterstütze ich Sie, diese gemeinsame Reise, diesen Lernprozess, erfolgreich zu gestalten. Dabei zielen wir nicht nur auf die Verhaltensebene (konstruktive Kommunikation, Umgang mit Stress und Problemen), sondern auch auf ein tieferes Verständnis der Persönlichkeiten und der Bedürfnisse beider Partner.

Meine Vorgehensweise basiert auf der kognitiven Verhaltenstherapie sowie der Grundlagenforschung über Paarbeziehungen; insbesondere stütze ich mich auf die Erkenntnisse des Paarforschers Prof. Dr. G. Bodenmann, Universität Zürich. Die Ansätze der emotionsfokussierten Paartherapie nach Sue Johnson fliessen ebenfalls in meine Gesprächsführung mit ein.

 

Erstgespräch
In einem ersten Gespräch geht es um eine Bestandesaufnahme und Problemanalyse. Es ist die Gelegenheit, seine Ansichten und Gefühle frei äussern zu können in einem Rahmen, der dies möglich macht. Darauf aufbauend werden gemeinsame Ziele vereinbart, die als Leitfaden und Richtungsgeber dienen. Das Vorgehen richtet sich ganz nach den Bedürfnissen des Paares. Es ist wichtig, dass Sie sich Zeit nehmen um sich zu entscheiden, ob ich der geeignete Paarberater für Sie bin. Das ist mir wichtig, denn es geht um Sie als Paar. Ein Erstgespräch dauert in der Regel 90 Minuten.

Paar-Kommunikation und gemeinsame Konfliktbewältigung
Wie kommunizieren Sie als Paar? Tragen Sie einen Konflikt mit- oder gegeneinander aus? Welche Strategie wenden Sie an - schweigen oder sprechen? In einer Paarberatung geht es darum, mit Ihnen eine für Sie als Paar geeignete Form der Kommunikation zu finden. Im moderierten Gespräch unterstütze ich Sie, sich so auszudrücken, dass ihr Partner sie versteht. Darauf lässt sich ein gegenseitiges Verständnis aufbauen und Konfliktthemen können so konstruktiv diskutiert werden. Es geht immer darum, alternative Verhaltensweisen kennenzulernen. Kleine Änderungen bringen die grosse Wirkung - das gilt ganz besonders in der Kommunikation.

Paar-Kompetenzen stärken
Der Fokus der Beratung liegt auf der Aktivierung der Beziehungs-Ressourcen, der Klärung und Aufarbeitung von schwierigen Themen. Einen speziellen Fokus lege ich auf die Hilfe zur Selbsthilfe durch den Aufbau von "Paar-Kompetenzen". Ich möchte Ihnen Erlebnisse ermöglichen, die Sie als Vorlage für Gespräche und Auseinandersetzungen nutzen können. Das ist die Basis für einen nachhaltigen Nutzen der Beratung.

Die Beratungen finden in der Regel 14-tägig statt und dauern 75-90 Minuten. Das sind nur Anhaltspunkte; ein Erstgespräch dauert in der Regeln länger wie die Folgegespräche. Je nach Zielsetzung sind 3-10 Sitzungen einzuplanen. Es kann durchaus sein, dass bereits eine Sitzung den nötigen Anstoss gibt, dass Sie sich wieder anders begegnen und Sie keine weiteren Sitzungen benötigen.


Beziehungsprobleme sind keine Krankheit und werden deshalb nicht durch Krankenkassen vergütet. Meine Beratungsdienstleistung kostet für das Paar CHF 180 / 60 Min (Vor- und Nachbereitungen inklusive). Vereinbarte Konsultationen sind verbindlich. Termine müssen 24h vorher abgesagt werden, ansonsten werden 60 Min verrechnet. Als lic. phil. Psychologe unterliege ich der Schweigepflicht (Art. 321 StGB).




 

Kurze Texte zu Paar-Themen

Über was sprechen Sie als Paar eigentlich so? Worüber tauschen Sie sich aus?

Diese folgenden Texte können Ihnen eine Anregung sein, sich mit Ihrem Partner/In auszutauschen - Einstiegs-Gelegenheiten für gute Paargespräche. Im Verlauf der Beziehung lernen Sie sich immer besser kennen. Da ist es ganz normal, dass man auch Differenzen entdeckt. Nun liegt es an Ihnen, wie Sie damit umgehen.

Finden Sie das einfach schade oder werden Sie neugierig, wie man zu ganz anderen Wertvorstellungen kommt? Wenn Sie neugierig sind, dann ist das eine Chance, Ihren Partner/In näher kennenzulernen und sich gegenseitig mit unterschiedlichen Perspektiven auf das Leben und die Welt zu bereichern.

Menschen interagieren mit Menschen - in Gruppen braucht man Sozialkompetenz und in intimen Paarbeziehungen entsprechend Paarkompetenz. Aber was ist das? Was braucht es, um eine gute intime Beziehung führen zu können?

Beziehung erfordern Perspektivenwechsel, Offenheit und Verständnis. Man muss sich abgrenzen und Konflikte aushalten- und auch austragen können. Beziehungen bedeutet vertrauen können, sich öffnen aber auch sich abgrenzen können. Beziehung bedeutet Unterschiede akzeptieren können und sich zur Beziehung zu bekennen (Commitment). Beziehungen erfordern Treue sich selbst und dem Partner gegenüber.

In intimen Beziehungen werden Grenzen überschritten - meist unbewusst - und es geschehen Verletzungen, die in langfristigen Beziehungen durch Verstehen, Verzeihen und Versöhnen geheilt werden können.

In engen Beziehungen wird man vom Partner in Frage gestellt, wird mit seiner Fremdperspektive konfrontiert, die oft in Kritik geäussert wird und intim ist - also Ebenen betrifft, die in Gruppen oder unter Freunden meist kein Thema sind. Beziehung bedeutet also auch, in seiner Identität in Frage gestellt zu werden, eventuell sogar in seiner guten Absicht angezweifelt zu werden. Es ist eine Herausforderung, seine eigenen Muster so vorgehalten zu bekommen wie es in intimen Beziehung vorkommt, mit seinem eigenen Schatten konfroniert zu werden, der einem selbst meist gar nicht so sehr bewusst war. Es können Zweifel entstehen, wer jetzt Recht hat, man selbst oder der Partner? Sind die Glaubenssätze über sich selbst richtig oder hat man sich in seiner Selbstwahrnehmung falsch eingeschätzt?

Beziehungsfähigkeit heisst, mit Kritik umgehen zu können aber auch selbst kritisieren zu können, wenn Verhaltensweisen des Partners Mühe bereiten. Konfliktfähig sein und Konflikte konstruktiv austragen können - dazu braucht es gute Kommunikation und Zuhörerfähigkeiten. Hohe Paarkompetenz bedeutet, dass Konflikte nicht unangenehm sein müssen sondern interessant; denn im Konflikt entdeckt man mehr von sich und seinem Partner. Konflikte fordern, denn man ist gefordert, seinen Standpunkt aber auch seine Gefühle zu kennen - und dem Partner mitzuteilen, damit er/sie ein Verständnis für den Standpunkt des Partners aufbauen kann.

Während Gefühle einfach entstehen braucht es für die Erklärung der Gefühle eine kognitive, rationale Verarbeitung. Ohne Beziehung kann man eventuell gut ohne Reflexion über seine Gefühle leben, aber will man in einer Beziehung die Gefühle mitteilen, dann ist es hilfreich, sie bewusst wahrzunehmen, zu beschreiben und benennen zu können. Gefühle ergründen ist damit ein Teil der Kommunikation - in intimen Beziehungen sind es selten die Sach- als vielmehr die Gefühlsthemen, die die Paare beschäftigen. Dass die Gefühle beider Partner gleichermassen Platz in der Kommunikation finden ist nicht selbstverständlich sondern ein Teil der Paarkompetenz.

In der Liebe wird man nicht nur mit den Eigenheiten des Partners konfrontiert sondern entdeckt auch seine eigenen Denkmuster, Verhaltensweisen und Bedürfnisse. Herausforderungen sind dabei Fairness, Verantwortlichkeiten, Rollenverteilung etc. Es gibt viele Themen, die in Beziehungen hochkommen und manchmal überfordern. Wer gibt im Fall einer Verhärtung nach? Wer bemüht sich wie sehr um die Beziehung? Wie ist die Macht verteilt?

Ideal ist, wenn beide sich um die Beziehung kümmern und damit ihr Commitment und den Wert der Beziehung ausdrücken. Jede Enttäuschung, jeder Streit ist letztlich eine Chance, sich besser kennen- und lieben zu lernen. Denn eines ist sicher; in einer Beziehung lernt man zunehmend auch die Andersartigkeit des Partners kennen. Die Wahrnehmung, die Gefühle und die Glaubenssätze sind nie identisch. Das macht Beziehungen lebendig und manchmal anspruchsvoll. Schwierige Phasen überwinden können ist vielleicht der wichtigste Teil von Paarkompetenz - also Aspekte wie Toleranz und vergeben können. Aber auch die Offenheit, sich selbst zu hinterfragen und Verantwortung für sein Verhalten zu übernehmen.

Konflikte angehen

  • Die häufigsten Konflikte sind die, die nicht ausgetragen werden. Konflikte vermeiden bedeutet, dass man eine negative Erwartung an den Ausgang hat → statt Verständnis und einem guten Kompromiss erwartet man bereits eine Eskalation, die dann auch noch von schlechter Stimmung gefolgt und eventuell sogar eine Abwertung der eigenen Person beinhaltet. Eine solche negative Erwartungshaltung sollte man versuchen zu verändern – lesen Sie dazu untenstehend die «Konfliktlösung».
  • Glückliche Paare können Konfliktgespräche führen und dies oft sogar liebevoll. Das ist eine wichtige Paar-Kompetenz. Es ist dann wie ein Spiel, etwas, was zur Beziehung dazu gehört und nicht bedrohlich ist.

Konfliktlösung

  • Suchen Sie keine Kompromisse bevor Sie nicht das Gefühl haben, Ihr Partner versteht wirklich, um was es Ihnen geht und weshalb es Ihnen wichtig ist. Beide Standpunkte sollten klar erfasst und verstanden worden sein.
    • Den Standpunkt erörtern: Verständnis hat kognitive (rationale) und emotionale Aspekte. Damit das Verständnis umfassend ist, braucht es beide Aspekte – beide Aspekte sollten deshalb auch kommuniziert und erörtert werden (Warum ist mir etwas wichtig etc.).
    • Eine Hilfe für die Erörterung kann das strukturierte Abwechseln von Sprechen und Zuhören darstellen. Der Sprecher erhält dadurch den Raum und die Zeit, sich wirklich ausdrücken zu können. Der Zuhörer kann durch kurzes Zusammenfassen und offenes nachfragen verifizieren, dass er alles richtig verstanden hat. Zuhören ist keine Selbstverständlichkeit; mit gutem Zuhören signalisiert man Offenheit und Interesse aber auch Toleranz, sich die Meinung und die Gefühle anzuhören, die ev. ganz andere sind als die eigenen. Es passiert allzu schnell, dass besonders bei emotionalen Themen Paare aneinander vorbei sprechen.
    • Beschreiben Sie Fakten; Ihre Interpretation sind dann bereits die Gedanken, die Sie sich gemacht haben – und die sollen auf jeden Fall auch mitgeteilt werden. «Das bedeutet für mich...» etc. Teilen Sie nicht nur Ihre Gedanken sondern auch Ihre Gefühle mit: Was macht das mit Ihnen? Wie erleben Sie das?
  • Auf Basis des gegenseitigen Verständnisses können Sie Kompromisse finden, die für beide eine faire und gute Lösung darstellen.

Tipps bei Konflikten

  • Oft verbergen sich hinter einer Kritik Wünsche und Bedürfnisse, die nicht direkt ausgesprochen werden. «Komm doch nicht immer zu spät!» könnte heissen: «Mir ist Pünktlichkeit wichtig». Kritik löst meist eine Abwehr (Verteidigung, Rechtfertigung) beim Gegenüber aus. Teilt man hingegen sein Bedürfnis mit, so zeigt bzw. offenbart man sich und sein Bedürfnis. Dazu gehört Mut und Zuversicht. Denn man könnte enttäuscht werden; etwa wenn der Partner das Bedürfnis nicht ernst nimmt oder gar abwertet. Das könnten wir als eine Abwertung eines Teiles von uns selbst empfinden. Zweifel könnten hochkommen, ob man dem Partner wirklich wichtig ist und wie es um die Beziehung bestellt ist. Diese Konfrontation lässt sich verhindern, indem man kritisiert und hofft, dass der Partner sein Verhalten ändert und die eigenen Bedürfnisse so indirekt erfüllt werden (ohne, dass man sich zeigen muss, seine Bedürfnisse offenbaren muss). Es ist wichtig zu erkennen, dass Kritik ein Vermeidungsverhalten darstellen kann. Statt kritisieren über die wahren Bedürfnisse sprechen – das könnte ein gutes Motto sein.
  • Schnell hat man die Tendenz, die andere Sichtweise als das Gegenteil der eigenen, korrekten und guten Sichtweise, aufzufassen. Somit muss die andere logischerweise Sichtweise falsch sein. Ein solches Schwarz/Weiss Denken kann entschärft werden, wenn man versucht, gute und sinnvolle Aspekte in der anderen Meinung zu entdecken (Wie kann es zu einer solchen, anderen Meinung kommen? Welche Denkprozesse führten dazu?). Es ist eine Art Vorschuss-Vertrauen, dass der andere mit seiner anderen Meinung ja vielleicht einen richtigen Punkt haben könnte, den man selbst noch nicht gesehen hat. Vertrauen trägt meist zur Entspannung der Situation bei.

Untenstehende Fragen sind als Anregung gedacht und stellen keinen psychometrisch validierten Test dar. Sie können es trotzdem als Orientierung nutzen, wo sie sich als Paar im Moment befinden. Es handelt sich um Fragen, was Sie glauben vs. woran Sie zweifeln: Geben Sie eine maximale Punktezahl pro Frage, wenn Sie ganz überzeugt sind und geben Sie die minimale Punktzahl, wenn Sie voller Zweifel sind. Vergleichen Sie die Punktezahl mit Ihrem Partner und reagieren Sie auf die Aspekte, die Zweifel verursachen. Es ist eine Gelegenheit, sich über Werte und Erwartungen in der Partnerschaft auszutauschen - eine Gelegenheit, sich wirklich zu begegnen und über sich über die Wünsche und Sehnsüchte in der Partnerschaft auszutauschen.

  • Ich glaube an die gute Intention meines Partners mir gegenüber, dass mir mein Partner wohlgesonnen ist und in bester Absicht handelt (auch wenn ich die Handlungen ev. im Moment nicht immer so empfinde). Mein Partner handelt nicht nur für sich (egoistisch) sondern kümmert sich auch um mein Wohlergehen.
  • Ich glaube an die Ehrlichkeit meines Partners, dass er keine relevanten Geheimnisse vor mir hat (wie z.B. Fremdgehen etc.). Damit glaube ich auch an die Offenheit meines Partners, dass er schwierige und relevante Themen anspricht und mir die Chance gibt, Stellung zu beziehen. Das können Themen sein wie Enttäuschungen oder Verletzungen aber auch Bedürfnisse (z.B. sexuelle) und alles, was um des Friedens Willen verschwiegen werden könnte (um Konflikte oder überhaupt eine Auseinandersetzung zu vermeiden).
  • Ich glaube an die Einstellung meines Partners, dass es ihm wichtig ist, dass die Beziehung fair und gerecht ist; dass ein Ausgleich von Geben und Nehmen vorhanden ist und beide gleichberechtigt sind.
  • Ich glaube, dass mein Partner die Toleranz und Offenheit hat, dass ich alles ansprechen kann und dadurch die Beziehung nicht gefährdet ist. Ich glaube also daran, dass ich geliebt werde trotz meiner negativen Eigenschaften. Ich glaube damit, dass ich geliebt werde so wie ich bin.
  • Ich glaube, dass mein Partner Liebe auch als Bindung versteht – als ein impliziter Vertrag, füreinander da zu sein. Ich glaube, dass unsere Liebe so ist, dass selbst nach einer Trennung es meinem Partner wichtig wäre, dass es mir gut geht und er mir wohlgesonnen bleibt.

Diese Fragen können eine Anregung sein für ein intimes Paargespräch, wo Sie Werte und Glaubenssätze wie: «Darf jeder seine Geheimnisse haben», «Muss man in der Partnerschaft alles besprechen oder lässt man gewisse Dinge, die einen stören lieber unerwähnt?» etc. besprechen können. Das sind wichtige Themen, jeder bringt Vorstellungen von "richtig&falsch", von "gut oder schlecht" mit. Wenn Sie die Werte und Ansichten Ihres Partners kennen, dann vermeiden Sie Enttäuschungen.

Es kann passieren, dass man vom Partner stark enttäuscht wurde. Etwa, weil er nicht da war, als man ihn brauchte und man sich dann allein gelassen fühle. Oder weil der Partner sich über etwas hinweg setzte, was man als sehr wichtig empfand und nie dachte, dass der Partner das ganz anders bewertet und einfach darüber hinweg geht. Diese Erfahrungen können Zweifel hochkommen lassen. Werde ich noch geliebt? Ist mein Partner für mich da?

Wie heilt man diesen Schmerz? Wie gewinnt man Vertrauen, dass es beim nächsten mal anders sein wird? Ein wichtiger Teil der Heilung von solchen Wunden ist, dass man seinen Schmerz, sein Erleben dem Partner mitteilen kann und er erkennt, was man durchlebt hat. Es sollte ein Realisieren stattfinden, ein Sehen des Schmerzes, dass beim Partner erzeugt wurde. Wenn der Partner zuhört, erkennt und mitfühlend ist - dann ist dies der erste Schritt zur Heilung eines Beziehungstraumas.

Das traumatische am Erleben war, dass der Partner gar nicht gesehen, gar nicht mitbekommen hat, was mit uns geschehen ist, wie schlimm für uns ein Erlebnis war. Hört der Partner auf die meist leise Stimme, mit der wir versuchen, ihn zu sensibilisieren und von unserem Erleben zu berichten, dann finden wir die Offenheit, die Präsenz und Zugewandtheit, die wir so sehr vermissten - die zum Trauma, zur Enttäuschung geführt hat. Wenn wir sehen, dass der Partner dies erkennt, dann erkennen wir, dass der Partner nachempfinden kann. Er kennt dann den Schmerz und wenn er Reue empfindet, dass wir das durchleben mussten, dann stärkt das unser Vertrauen in den Partner, dass er uns wohlgesinnt ist und wir darauf vertrauen können, dass er nicht mehr so handeln wird. Es ist damit eine nachträgliche Lernerfahrung, dass der Partner auch da sein kann, mitfühlen kann und wir eben nicht alleingelassen und übergangen sind.

Nicht immer aber ist diese Erfahrung möglich. Manchmal versucht man, dem Partner das zu berichten, was einen verletzt hat, worüber man schwer enttäuscht ist. Wenn der Partner dann abweisend reagiert - ev. sogar kritisiert, dass man zu empfindlich ist etc. - dann durchlebt man das Ereignis erneut und man wird bestätigt, dass der Partner nicht da ist, wenn man ihn braucht, seine Unterstützung und sein Verständnis fehlt. Solche Erlebnisse werden immer wieder berichtet. Es ist sozusagen der klassische Fall, dass man sich nicht gehört, gesehen und verstanden fühlt vom Partner. Eine Paarberatung ist dann eine Chance, diese Wunden anders anzugehen und die Basis für neues Vertrauen zu schaffen.

Manchmal lohnt es sich darüber nachzudenken, was die Paarbeziehung für einen selbst eigentlich bedeutet. Wie wichtig ist die Beziehung und wie drückt man dies im Alltag aus? Empfindet man alles als selbstverständlich? In welchen Momenten fühlen Sie sich mit Ihrem Partner/Partnerin verbunden? Was sind die schönen Momente?

Der Wert einer Beziehung kann im Alltag rasch verloren gehen; man begegnet sich allzu selbstverständlich und tut kaum mehr etwas, was dem Partner/Partnerin das Gefühl gibt, wertvoll zu sein. Man verliert sich aus den Augen; weiss kaum mehr, wie es dem Partner/Partnerin eigentlich geht, was ihn/sie umtreibt.

Eine Beziehung lebt vom Austausch, vom Teilen und sich gegenseitig unterstützen. Das muss nicht materiell sein, Unterstützung wirkt sowieso am besten im emotionalen Bereich. Etwa wenn der Partner das Gefühl hat, willkommen zu sein und ein offenes Ohr vorzufinden, wo er sich so zeigen kann, wie er ist und wie es ihm im Moment geht. Paare, die diesen Austausch kultivieren haben nachweislich eine längere und zufriedenstellendere Partnerschaft. Bindung ist für Menschen ganz wichtig; Vertrauen können, dass der Partner da ist, wenn man ihn braucht. Emotionale Unterstützung stärkt dieses Vertrauen.

Für viele ist Lustlosigkeit ein Schreckensgespenst in der Beziehung. Die Tatsache ist für beide offensichtlich; aber wer spricht es an? Sind die Wünsche und Bedürfnisse beim Partner noch da? Liegt es an mir oder ist das einfach "normal" in langen Beziehungen?

Oft ist der Wunsch von Paaren, die Sexualität der Anfangszeit wieder zu finden. Eine Sexualität, die von Begehren und Lust lebte, eine intensive Begegnung mit dem Partner. Ein Zurückspulen in die Anfangszeit einer Beziehung ist ein rückwärts gerichteter Ansatz; seit dieser Zeit haben sich beide Partner verändert. Auch eine Beziehung ist nichts statisches - es gibt Veränderungen.

Ein Start in ein Wiederentdecken von Lust und Sexualität sollte immer von da aus stattfinden, wo man aktuell steht. Was sind die eigenen Wünsche und Bedürfnisse? Ist man zufrieden mit weniger Sex? Würde man gerne eine andere Art von Sexualität entdecken? Eine Sexualität, die eher auf Präsenz, Verbundenheit und Ehrlichkeit basiert ohne Leistungsdruck (kein OrgasMUSS - als definierendes Element von Sex) dafür mit viel Erotik. Was sich wie eine Schönfärberei von "nicht-erfolgreichem" Sex anhört kann für Paare eine neue und befriedigende, ruhige Form von Sexualität werden. Die sexuellen Bedürfnisse ändern sich wie alle Bedürfnisse - es fehlt nur leider manchmal die Offenheit, diese auszusprechen und offen zu sein, sie zu entdecken.

Entdecken ist ein wichtiges Stichwort. Das Leben schreitet voran, und so tut es auch unsere Persönlichkeit und tun es unsere Gefühle. Sexualität ist nicht bloss eine Tätigkeit; sie ist vielmehr Ausdruck unserer Persönlichkeit und Bedürfnisse. Wer bin ich, und was will ich? Die Antwort kann nicht in der Vergangenheit liegen, sie liegt in der Gegenwart. Auf was hab ich Lust? Diese Frage ist meist anspruchsvoller als die Frage, auf was ich keine Lust habe. Bin ich offen, mich auf neue Arten der Lust einzulassen oder hänge ich an meinem früheren Ich, das vielleicht ungestüm und wild war?

Sexualität wieder aufleben zu lassen ist ein Einlassen auf die Empfindungen, den Genuss und die Gefühle des Moments. Das ist genau das Gegenteil von Plan und Konzept - es ist eine Entdeckungsreise. Nicht selten entdecken Menschen Verspannungen im Körper, Nervosität und dergleichen - Aspekte, die der Lust nicht dienen. Was macht mich als sexuelles Wesen aus - muss ich leisten? Muss ich einen Orgasmus haben? Wer sagt das?

Sex hat viel mit Vorstellungen zu tun. Beide Partner meinen, gewisse Stereotype erfüllen zu müssen (die Frau sollte Lust empfinden, der Mann sollte eine Erektion haben etc.). Wichtig ist, dass Paare über diese Vorstellungen sprechen und ihre Phantasien äussern - vielleicht auch Phantasien, die nicht ins Klischee der Romantik passen. Vermeidet man diese Themen, dann meist aus Angst, der Partner könnte die Phantasien ablehnen oder gar als pervers verurteilen. Wenn man sich aus Angst vor Ablehnung nicht zeigt, dann findet eine echte Begegnung gar nicht statt. Sexualität ist dann eher ein Skript, ein definierter Vorgang gemäss allgemeingültigen Vorstellungen.

Sex wird natürlich auch durch die Beziehung beeinflusst. Fühle ich mich meinem Partner noch nahe? Interessiert es mich, wie es meinem Partner geht und was er sich wünscht? Wenn sich ein Partner nicht mehr geliebt, respektiert ja ev. sogar zurückgewiesen fühlt, dann betrifft das auch die Sexualität. Gerade da ist die Balance von Nähe und Distanz besonders spürbar - wieviel Nähe lässt mein Partner zu. Fühle ich mich zurückgewiesen oder fühle ich mich eher zu Nähe gedrängt? Diese Regulation von Nähe und Distanz sollte nicht unausgesprochen bleiben; ein Mitteilen der Bedürfnisse und Wünsche - das ist Teil der echten Begegnung, die Sex nun mal ist.

Schlechter Sex kann also ein Symptom für Prozesse in der Beziehung sein, die nicht stattfinden. Wer bin ich und wer ist mein Partner - werden diese Frage vermieden, dann wird es schwierig mit dem Sex. Weil die Persönlichkeit kann man nicht abstreifen - sie ist da und in diesem Sinne ist Beziehungsarbeit ein Hinschauen: Wer ist mein Partner. Ganz neutral - immer wieder - denn wir ändern uns ja ständig. In der Sexualität sind wir authentisch, wir können und wollen nicht langfristig etwas vorspielen, das wir nicht sind. Die sexuelle Entdeckungsreise ist eine Chance für Authenzität - was macht mich aus - wie ist meine Sexualität. Begegne ich meinem Partner mit meinen Bedürfnissen? Sexualität ist eine Kraft, die man für Beziehungsarbeit nutzen kann.

Wenn die Liebe frisch ist, dann lebt es sich leicht und unbeschwert. Der Partner ist das Schönste im Leben und man sieht alles positiv. Dieser Enthusiasmus lässt keine Zweifel hochkommen, man hat den perfekten Partner gefunden.

Doch alles ist im Fluss. Zum Gefühl der Liebe gesellen sich weitere Gefühle; der Partner wird nicht mehr immer nur positiv gesehen. Gewisse Dinge beginnen einen zu ärgern oder man entdeckt Werte oder Grundeinstellungen, die sich unterscheiden.

Ganz nebenbei entdeckt man auch sich selbst immer besser. Der Partner spiegelt einem auch die eigenen Schwächen, Ängste und sonstigen Anteilen, die man alleine getrost hätte übersehen können.

Wir Menschen sind komplexe Wesen und in einer Beziehung kommen unsere Ecken und Kanten genauso zur Erscheinung wie unsere Tugenden. Eine Beziehung ist lebendig und bereichert das Leben. Eine Beziehung braucht Zeit und Raum, braucht Geduld und Toleranz.

Man besitzt den Partner nicht und hat schon gar kein Anrecht, dass der Partner immer da sein wird. Bringen beide Partner ein Commitment für die Beziehung auf, dann dient die Beziehung als stabiler Anker, der für beide Individuen sehr wertvoll ist.

Es gilt also, der Beziehung Sorge zu tragen, ihr eine Priorität einzuräumen. Das tut man nicht indem man schweigt und die Probleme unter den Teppich kehrt. Sich kümmern bedeutet viel mehr, Themen anzusprechen und dabei der Beziehung und auch sich selbst treu zu sein. Ein Partner spürt, ob man wirklich dabei ist oder Themen vermeidet und als unwichtig abtut.

Ein Austausch, eine Begegnung findet dann statt, wenn man offen ist und ehrlich seine Meinung äussert. Dann wird die Beziehung persönlich, dann spürt man den Partner, dann wird man greifbar. Oft wissen Menschen nicht genau, wass eigentlich die Wünsche und Bedürfnisse ihres Partners sind.

Weiss man nicht so genau, was der Partner mag, was er denkt, was seine Meinung ist, dann kann man auch weniger gut auf ihn eingehen, kann ihm kaum Freude bereiten und verliert mit der Zeit auch die Ambition, dies zu tun.

Jede Beziehung ist einzigartig, so wie jeder Mensch auch einzigartig ist. Haben Sie den Mut, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen. Die glücklichsten Paare sind nicht die, die am besten aussehen. Es sind die Paare, die ihre Beziehung pflegen, die sich austauschen und die in ihrer Beziehung Nähe, Vertrauen und Geborgenheit finden.

Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch, wenn die Beziehung zur Belastung geworden ist oder wenn die Beziehung festgefahren ist und sich nicht mehr weiterkommen. Mit der Hilfe eines geeigneten Paartherapeuten können Themen in Angriff genommen werden, die man vermieden hat oder Themen, von denen man gar nicht wusste, wie wichtig sie sind.

Lohnt es sich? - das ist ein häufiger Zweifel bei Personen, die sich ihrer Beziehung nicht mehr sicher sind. Lässt sich der Vertrauensverlust, der Verlust der Lust, der Verlust an Interesse etc. wieder rückgängig machen? Genügt die bisher gemachte Erfahrung denn nicht, um eben genau die Bestätigung erhalten zu haben, dass es keinen Sinn mehr macht und ein Ende der Beziehung mehr Gewinn als Verlust bedeutet?

Manchmal ist genau diese Frage nicht zu beantworten. Es gibt einfach keine Gewissheit und das eigene Gefühl ist ambivalent. Denn eine Beziehung aufgeben ist auch ein Teil seiner eigenen Geschichte hinter sich lassen - das Bekannte mit allen Sicherheiten aufgeben. Und vielleicht kommen ja auch wieder gute Zeiten - Zeiten wie zu Beginn der Beziehung, wo Liebe und Zuneigung den Tag versüsst haben.

In Beziehungen wird man teilweise gefordert. Man wird verletzt, man kommt an Grenzen und wird vor den Kopf gestossen. Warum sollte man bleiben? Nun - es ist in den meisten Fällen eben so, dass man - ob bewusst oder nicht - seinen Anteil an der Dynamik hat. Man ist Teil der Beziehung und damit Teil dessen, was in der Beziehung geschieht. Und genau da kann man lernen, kann man sich selbst und den Partner/In besser kennenlernen. Wer das Gefühl hat, selbst in Ordnung zu sein und die Probleme ausschliesslich beim Partner/in verordet - der/die versperrt sich der Weg der Reflektion, der Selbsterkenntnis und der persönlichen Reifung.

Trotzdem:
Wann macht es Sinn und wann nicht? Diese Frage wurde mir schon vielfach gestellt. Meine Erfahrung mit Paaren lehrte mich, dass ich genau diese Prognose nicht machen kann. Zu oft haben Paare wieder zusammengefunden, bei denen ich Zweifel hatte. Bei anderen Paaren ging es Richtung Trennung obwohl es viele gute Anzeichen gab. Wann macht es Sinn? Diese Frage ist m.E. wirklich schwierig. Ich sage immer: Wer der Beziehung und dem Partner/In Wert beimisst, der/die gibt nicht einfach so auf; im Versuch und Bemühen drückt sich auch eine Einstellung aus, die - wenn man die Krise gemeinsam überwindet - eine Bindungssicherheit und eine starkes Gefühl von "Wir als Paar" ausmacht, das ohne Krise nicht so entstanden wäre. Insofern ist die Frage nach dem Sinn oder der Erfolgsaussicht eher eine Frage, wieviel man bereits probiert hat und wann man nicht mehr mag. Eine Paartherapie kann helfen, sich dieser Absicht verbindlich zu stellen und durch das Setting mit einem Paarberater sowohl gefordert als auch unterstützt und begleitet zu werden. In der einen oder anderen Form wäre ein solcher Versuch, die Beziehung oder die Ehe zu retten empfehlenswert.

Ein solcher Prozess kann auch helfen, zu einer inneren Klarheit zu kommen. Die Ambivalenz wird von einer Entschlossenheit abgelöst. Das ist bereits Entwicklung und Fortschritt. Ob das ein Wiederbeleben der Beziehung ist oder aber eine Trennung, Sie gehen dann in die Richtung, die für Sie wirklich stimmig ist.

Tipps:

  • Seien Sie sich der Gesten bewusst. Sich einlassen, etwas Neues ausprobieren, dem Partner zuliebe mitkommen und offen sein für was da kommt etc. Das ist neben dem Fakt ob man Paartherapie ausprobiert oder nicht bereits eine wichtig Symbolik, die dem Partner/In zeigt, wie ernst der Partner/In die Sache nimmt und damit auch, wie ernst man selbst genommen wird.
  • Beginnen Sie damit, das Gute zu sehen. Was sind die gemeinsamen Nenner von Ihnen beiden? Was wünschen Sie sich? Kennen Sie die Wünsche Ihres Partners/In? Wann haben Sie sich das letzte mal über Bedürfnisse mitgeteilt? Auf diese Weise entstehen vielleicht keine Konfliktgespräche sondern schöne Gespräche. Gespräche, in denen Sie wieder Gemeinsamkeiten entdecken.
  • Lassen Sie sich von Texten zu Partnerschaft und Liebe inspirieren. Was macht eine Beziehung so wertvoll? Wie regulieren Sie Nähe & Distanz? Oder ist Distanz und persönlicher Freiraum ein Tabu-Thema in Ihrer Beziehung. Es gibt so viele Dinge, die unausgesprochen wirken und zu unguten Gefühlen führen, die bei näherer Betrachtung lösbar sind und man selbst als Person an Selbstsicherheit dazugewonnen hat.
  • Sich einlassen, ein Interesse am Partner/In haben und neugierig bleiben sind Kernelemente einer Beziehung. Wenn das Gefühl vorherrscht, man sei dem Partner/In egal, dann sind Gefühle von Kälte und Einsamkeit nicht unüblich. Solche Gefühle wie Gefühle ganz allgemein sollten in Beziehungen angesprochen werden. Fragen Sie sich, ob Sie das tun und wie gut das geht? An diesem Punkt ist es manchmal ganz hilfreich und erleichtert es, wenn man eine Paarberatung macht und da an die Hand genommen wird - und so die Dinge zur Sprache kommen können - in einem sicheren Rahmen.

Zweifel sind etwas belastendes; eine Unsicherheit in der Beziehung, über die "insgeheimen" Motive und Absichten des Partners/In - eine solche Unsicherheit ist mehr als nur unbequem, es ist ein Zeichen, dass Handlungsbedarf besteht. Solche Gefühle treten oft nach einem Fremdgehen oder sonstigen Vertrauensbruch auf. Doch was kann man tun? Wie stärkt man das Vertrauen? Was braucht man, um Vertrauen zu können? Dies gilt es, herauszufinden.

Auch ohne spezielle Vorkommnisse kann es sein, dass dem einen Partner/In manchmal das Gefühl oder die Sicherheit fehlt, dem Partner wichtig zu sein. Dieser Zweifel ist oft auch ein Hemmnis, dieses Thema anzusprechen; es ist ein heikles Thema, ein Thema, das gerne unausgesprochen bleibt.

Das Thema heisst hier: Bindungssicherheit durch Bindungssignale. Bindung ist ein grundlegendes Bedürfnis nach Kontakt mit anderen Menschen. Dabei ist Sicherheit eine relevante Grösse. Es gibt sicher gebundene Personen (als Persönlichkeitseigenschaft), die wenig "Bestätigung" brauchen, dass sie geliebt werden. Unsicher gebundene Menschen (was viele betrifft) benötigen mehr Bestätigung, mehr Sicherheit, mehr Bindungssignale. In einer guten Partnerschaft findet man das, was man für eine sichere Bindung braucht.

Sich zeigen dürfen:
Bindungsunsicherheit ist oft mit dem Gefühl von Zweifel verbunden, ob man überhaupt liebenswert ist, interessant ist etc. Wie ist Ihr Gefühl? Teilen Sie Ihr Innenleben mit Ihrem Partner/In? Zeigen Sie auch Ihre negativen Seiten, ihre schlechte Stimmung, ihre Zweifel, ihren Wut? Haben Sie Hemmungen, sich zu zeigen, wie Sie sind - mit all Ihren Bedürfnissen? Befürchten Sie, dass die Beziehung gewisse Eigenschaften von Ihnen überstrapazieren würde?

Es liegt an Ihnen, sich mitzuteilen - sowohl die Gefühle als auch Ihr Feedback, wenn die Reaktion Ihres Partners Sie hemmt, sich offen mitzuteilen. Wenn das der Fall wäre, dann hätten Sie ein konkretes Thema, das Sie gemeinsam als Paar angehen könnten und sollten.

Dem Partner wichtig sein:
Glauben Sie daran, dass sich Ihr Partner/In für Ihr Innenleben interessiert? Werden Sie gefragt, wie es Ihnen geht? Ist Ihr Befinden relevant für Ihren Partner? Welche Reaktionen helfen Ihnen, dies zu erkennen?

Vielleicht empfinden Sie sich selbst manchmal als anspruchsvolle Persönlichkeit und zweifeln, das diese Art von Ihrem Partner akzeptiert bzw. geliebt wird. Es ist wichtig, dass Sie selbst sich als liebenswert sehen - mit allen Schwächen und Eigenheiten. Denn das wünschen Sie sich ja auch von Ihrem Partner. Wenn Sie spüren, dass Ihr Partner Sie "trotz" anspruchsvoller Eigenschaften liebt und wertschätzt, dann werden Sie sich auch sicher gebunden fühlen.

Liebe ohne Vertrauen ist wie ein Schiff ohne Kompass. ChatGPT

In der Affäre verliert man oft mehr, als man gewinnt. ChatGPT

Ist der erste Schock überwunden, wird vielen klar, dass sich die Beziehung, wie sie vor der Affäre einmal aussah, verändert hat. Dies ist oft eine Phase voller Zweifel und Unsicherheit, denn vieles, das mal war, scheint nicht mehr zu gelten. Die Art und Weise, wie man sich aufeinander bezogen hat ist nicht mehr dieselbe. Worum es jetzt geht, ist zu schauen, wen man in Zukunft wieder füreinander sein könnte. Möchte man als Paar weitergehen oder trennen sich die Wege? Und wenn als Paar, als was für eines? Wer sind wir als Paar, was sind die gemeinsamen Werte, mit denen wir uns gegenseitig tragen? Wichtig zu verstehen ist, ist dass dies ein Prozess ist, der nicht von heute auf morgen geschieht und über Wochen, Monate vielleicht auch Jahre hinweg dauern kann.

Eine Paartherapie kann helfen, in solchen Situationen den Weg zu finden, der sowohl die Vergangenheit würdigt aber auch den Wünschen und Hoffnungen gerecht wird. Der Austausch in diesem Themenbereich profitiert oft vom sicheren Rahmen und der neutralen Begleitung, die eine gute Paartherapie leisten kann.

Der anfängliche Schock und die intensiven Emotionen müssen überwunden werden; das darf Zeit in Anspruch nehmen. Es geht darum zu verstehen, wie es überhaupt zu dieser Situation kommen konnte – was hat den Partner oder die Partnerin bewegt, die Affäre einzugehen? Was wurde in dieser Beziehung außerhalb der Partnerschaft gesucht und gefunden? Die Möglichkeit des Vergebens und die Integration der Ereignisse in die Geschichte der Beziehung sind Punkte, die geklärt werden müssen. Oft lassen sich diese Fragen erst mit der Zeit beantworten.

Das Thema Vertrauen wohl das wichtigste nach einem Vertrauensbruch und fordert die Geduld für den, der die Affäre begangen hat. Es braucht Zeit, bis jemand, dessen Vertrauen verletzt wurde, sich wieder hingeben und vertrauen kann. Für den Wiederaufbau hilft neben einer Versöhnung, dem Zugehen und Kümmern um den verletzten Partner auch, wenn beim "Täter" oder bei der "Täterin" ein Bewusstsein bemerkbar wird, was eine solche Verletzung bedeutet. Schlussendlich soll aber auch der Täter sich nicht in Kompensationsverhalten verlieren sondern sich selbst bleiben - Ecken und Kanten zeigen. Denn diese Authenzität hilft dem "Opfer", sich sicher zu fühlen, woran er/sie glauben darf.

Lorem ipsum...

Gastbeiträge

Untenstehende Beiträge von cand. psych. Léa Schnell sind kurz aber informativ. Sehr lesenswert!

„Liebe ist keine Illusion, aber wir haben zu viele Illusionen über die Liebe.“ Oskar Holzberg

Trotz unserem starken Bedürfnis nach Bindung und bedeutenden Beziehung geniessen wir es auch manchmal allein zu sein. Doch allein sein ist nicht gleich einsam sein. Einsam können wir uns fühlen, wenn wir uns von unseren Liebespartner:innen, von wichtigen Freundschaften oder in der Familie abgeschnitten fühlen. Wenn wir uns missverstanden fühlen, streiten und scheinbar nicht zueinander finden können. 

Man möge glauben, dass dieses Gefühl der Einsamkeit hauptsächlich Singles betrifft, doch dies ist nicht der Fall. Eine besondere Art der Einsamkeit kann diejenigen treffen, die zwar in einer Beziehung sind, doch das Gefühl der Liebe verschwunden ist. In einer belasteten Liebesbeziehung kann die Gegenwart des anderen ein ständiger Schmerz und Erinnerung daran sein, wie anders es sich einmal angefühlt hat. Wir hungern nach der Zuwendung, Liebe und Verbindung die einmal war, doch nicht mehr zu sein scheint.

Für Sie ist es wichtig zu wissen, dass auch in den besten Liebesbeziehungen Krisen vorkommen. Gute Beziehungen sind deswegen gut, weil mit schlechten Zeiten gut umgegangen wird und Krisen nicht das Ende bedeuten. Wenn wir verlässliche, liebevolle Beziehungen erlebt haben, dann wissen wir das. Wir haben kein idealisiertes Bild von endlosem Beziehungsglück, von der Person die stets alle unsere Bedürfnisse erfüllen kann. Gefühle sind nie konstant, auch nicht das Gefühl der Liebe.

Ein weiterer Faktor, der Krisenzeiten und die damit verbundene Einsamkeit so unerträglich machen kann, ist, dass manchmal die Tendenz besteht, uns selbst über unsere Liebesbeziehung zu definieren. Wir verschmelzen so stark mit dem/der Partner:in, klammern uns an ihm/ihr fest und vergessen dabei die Beziehung zu uns selbst. Gefühle sind auch ein Weckruf, die uns etwas in Erinnerung rufen wollen, auf etwas hinweisen wollen, was wir übersehen haben.  

Inspiriert durch einem Beitrag von Oskar Holzberg aus www.brigitte.de

Diejenigen, die sich nicht bewegen, werden ihre Fesseln nicht bemerken. Rosa Luxemburg

Eines unserer elementarsten Grundbedürfnisse ist das nach einer sicheren Bindung. Wir brauchen Beziehungen, die verlässlich und stabil sind, in denen wir sowohl einen sicheren Hafen finden, als auch die Erlaubnis haben, die Welt zu entdecken.

Die Bindungstheorie befasst sich mit der frühen Beziehung vom Kind zu seiner Bezugsperson. Die Bindung veranlasst das Kleinkind, im Falle einer objektiv vorhandenen oder subjektiv erlebter Gefahr, Schutz und Beruhigung bei der Bezugsperson zu suchen (sicherer Hafen). Darüberhinaus bietet die Bezugsperson, im besten Fall, einen sicheren Rahmen für das Kind, um die Welt zu erkunden (Exploration).

Diese Bindungserfahren in der frühen Kindheit, egal ob positiv oder nicht, werden als „Blueprint“ abgespeichert und haben starken Einfluss auf unsere zukünftigen Interaktionen und Beziehungen. Wichtig ist hier beizufügen, dass nicht nur diese „erste“ Bindungserfahrung eine Auswirkung auf zukünftige Beziehungen haben kann, sondern auch zahlreiche andere Beziehungserfahrungen, die im Verlauf des Lebens gemacht werden. Jedoch besteht eine Tendenz, Bekanntes zu suchen oder anzuziehen, wodurch sich häufig bekannte Muster in neuen Bindungen abzeichnen und sich Bindungsmuster festigen.

Der Bindungsstil mit unsereren frühen Bezugspersonen kann sich also ein Leben lang auf uns auswirken. Vor allem dann, wenn wir uns diesem nicht bewusst sind und uns nicht damit auseinandersetzen, tragen wir den Bindungsstil in alle Beziehungen rein und geben einen Gutteil davon wieder unseren Kindern weiter. Sowohl sichere Bindung, wie eben leider auch unsichere.

Was bedeutet es für eine aktuelle Beziehung, wenn jemand unsicher gebunden ist. Wo wird es schwierig und wie zeigt sich das? Die gute Nachricht ist, dass es möglich ist, sich eine sichere Bindung im Verlauf des Lebens zu erarbeiten. Gerade Psychotherapie und Paartherapie sind hierbei eine Chance, sich eine sichere Beziehung zu sich Selbst als auch zu Anderen aufzubauen.

 

Über mich

Portrait

Andreas Saladin

lic. phil. Psychologe

Leben heisst Veränderung und Entwicklung. Viele Menschen durchleben schwierige Phasen im Laufe ihres Lebens; Zeiten die überfordern. In meinen Augen sind dies nicht Zeichen von Schwäche sondern ein Ausdruck von Menschlichkeit.

Ich sehe mich als Wegbegleiter für solche anspruchsvolle Phasen und möchte Ihnen die Unterstützung bieten, die es Ihnen erlaubt, zu Ihrer Kraft, Zuversicht und Vertrauen zurück zu finden.

Ich achte sehr darauf, Ihnen mit unvoreingenommener Akzeptanz und Wertschätzung zu begegnen. Auf dieser Basis ist es möglich, eine tragende und damit heilende Klientenbeziehung aufzubauen. Das sind die Werte, die mich in meiner Tätigkeit leiten.

  • lic. phil. Psychologie, Uni Basel
  • liz. Paarlife-Trainer, Uni Zürich
  • Paarberater

 

Kontakt

Per Telefon erreichen Sie mich unter: +41 76 529 77 66

Anmeldeformular

Bitte klicken Sie für eine Anmeldung auf:

Anmeldeformular

Aktuell: Termine frei

Kontaktformular

Für allgemeine Fragen erreichen Sie mich über das folgende Kontaktformular oder via Email an:
kontakt@paarberatung-paartherapie.ch

Bitte klicken Sie nach dem Versenden des Kontaktformulars nochmals oben im Menu auf Kontakt. Sie sehen dann innerhalb des Kontaktformulars eine Sendebestätigung.











2 + 7 = (Rechenaufgabe lösen)

Bitte alle Pflichtfelder ausfüllen!    

Prüfen Sie den Spam Ordner, falls Sie keine Reaktion erhalten.

 

Standorte in Basel und Liestal :

In Basel

Praxis CareTeam
Steinenvorstadt 13
4051 Basel

Die Praxis befindet sich im 3. Stock. Die Eingangstüre ist direkt neben dem Mr. Pickwick Pub. Treten Sie ein und nehmen Sie im Wartebereich Platz.

Die rote Markierung in der untenstehenden Karte ist der Standort der Praxis. Die Tramhaltestellen Barfüsserplatz und Theater sind in kurzer Distanz. Sie können in der Karte auf die Tram-Symbole klicken und erhalten dann sofort einen Überblick, welche Tramlinien die Haltestelle anfahren.




In Liestal

In Liestal nur am Dienstag, Mittwoch & Donnerstag jeweils Nachmittags möglich, teilweise Samstags.

Praxis Schauenburg
Brüelmatten 1, 4410 Liestal
Der Eingang zur Praxis ist im 1. Stock. Das ganze Quartier ist eine Parkzone, wo Sie 3 Stunden parken können (blaue Parkscheibe stellen).

 

Häufige Fragen / FAQ

Paartherapie ist der Einbezug eines Paartherapeuten/In in die Lösungsfindung partnerschaftlicher Probleme wie verhärtete Konflikte, Vertrauensverlust, Entfremdung etc.

Paartherapie ist eine Beratungsdienstleistung und gilt in Deutschland als nichtheilkundliche Tätigkeit, da laut Psychotherapeutengesetz die Aufarbeitung sozialer Konflikte nicht als Psychotherapie gilt. Die Bezeichnung: Psychologe/In ist in der Schweiz ein geschützter Begriff und darf nur von Personen mit Hochschulabschluss (M.Sc. oder lic. phil.) verwendet werden. Die Bezeichnung: Paartherapeut/In ist sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz kein geschützter Begriff.

Der systemische Ansatz geht davon aus, dass Beziehungsprobleme aus der Interaktion beider Partner entstehen. Der Empfänger konstruiert die Botschaft, und hört das, was der eigenen Interpretation entspricht. Dadurch kann eine zirkuläre Dynamik entstehen; etwa ein Aufschaukeln, weil die Reaktionen beider Partner auf Interpretationen beruhen, die vom Sprecher so nicht intentiert waren. So entstehen negativ eskalierende Konflikt- bzw. Kommunikationsspiralen.

Der bindungsorientierte Ansatz geht davon aus, dass eine sichere Bindung zu einem Partner/In einem menschlichen Grundbedürfnis entspricht. Bindungsverletzungen (und Enttäuschungen) können zu einem Rückzug des einen Partners/In führen. Im Rahmen des bindungsorientierten Ansatzes entspricht dieses Verhalten einer Schutzreaktion im Spannungsfeld von Autonomie und Abhängigkeit. Die eigene Verletzlichkeit erwächst aus dem Bedarf nach Bindung, Geborgenheit und Sicherheit. Besonders bindungsunsichere Menschen reagieren rasch mit einem Schutzprogramm, sobald die sichere Basis der Beziehung in Gefahr ist. Das Thema Bindung und die damit verbundenen Emotionen sind ein wesentlicher Fokus in der emotionsfokussierten Paartherapie.

Der kognitiv-behaviorale Ansatz geht davon aus, dass Lernerfahrungen massgeblich an der Entstehung der Probleme beteiligt sind. Aus Erfahrungen entstehen Überzeugungen und Glaubenssätze, die wiederum die Erfahrung prägen, indem Sie eine Interpretation nahelegen. Neben bewussten Prozessen spielen dabei insbesondere unbewusste Lernprozesse wie die der klassischen und operanten Konditionierung eine grosse Rolle. Die Kernaussage ist die, dass stets ein Lernprozess stattfindet. Durch die Interaktion mit dem Partner/In erhalten verschiedene Stimuli eine Valenz, die bei negativer Ausprägung tendenziell vermieden werden (durch den Konditionierungsprozess). Daraus können negative Erwartungs- und Attributionsprozesse erwachsen, die die Beziehung gefährden. Dieser Ansatz hat durch den behavioralen Anteil einen für die Paartherapie sehr nützliche Implikation - das bewusste (vorsätzliche) Ausprobieren alternativer Verhaltensweisen. Dies erweist sich im Paar-Setting als sehr effektiv.

Der psychoanalytische Ansatz geht davon aus, dass beide Partner Defizite (neurotische Dispositionen) aufweisen, die sich in der Beziehung ergänzen. Das Zusammenspiel dieser Eigenheiten führt zu meist unbewussten Rollenverteilungen und Interaktionsmustern. Prototypisch ist die Beziehung zwischen einem Narzissten/In und einer Person mit dependenter Persönlichkeit, in welcher der Narzisst die Bewunderung erfährt, die seiner unbewussten neurotischen Bedürftigkeit entspricht. Die unbewussten Beziehungsmotive und Machtverhältnisse können im Laufe der Partnerschaft zu einer Herausforderung werden, insbesondere wenn ein Partner/In den Wunsch nach persönlicher Veränderung oder Weiterentwicklung hat und dieser Wunsch vom anderen Partner/In nicht verstanden oder akzeptiert wird.

Je nach Paartherapeut/In werden die Kosten pro Person oder die Kosten pro Paar angegeben. Ebenso unterscheiden sich die Modalitäten der Abrechnung (z.B. Abrechnung auf die Minute oder es wird jede angebrochene Viertelstunde in Rechnung gestellt). Die Zeit für die Vor- und Nachbereitung wird manchmal inklusive, manchmal extra berechnet. Für ein Paar liegen die Kosten in der Schweiz bei Fachpersonen zwischen CHF 160.- und 240.- pro Stunde. In der Regel ist Paartherapie teurer als Einzeltherapie und dauert pro Sitzung länger.

Eine weitere häufige Frage: Meine Konditionen

Ein erfahrener Paartherapeut/In bietet durch seine Moderation einen sicheren Rahmen, im dem eine offene Aussprache möglich ist, ohne dass Verletzungen stattfinden. Durch empathisches Zuhören entsteht ein gegenseitiges Verständnis, Konflikte werden geklärt und das Unausgesprochene darf in Erscheinung treten. Durch die unterstützende und unparteiische Aussenperspektive des Paartherapeuten/In läuft dieser Prozess konstruktiv und zielgerichtet ab und wird an den wichtigen Stellen vertieft. Ein guter Paartherapeut/In versteht die Dynamik des Paares und kann dadurch mithelfen, die Widerstände zu überwinden, die das Paar immer wieder in dieselben Muster zurückwirft.

Eine Paartherapie bedeutet aber nicht, nur Probleme zu besprechen. Es geht auch darum, die Herzenswünsche und Bedürfnisse zu ergründen. Über Wünsche zu sprechen ist etwas intimes, etwas persönliches. Das ist eine wichtige Ressource, um sich als Paar zu begegnen und um die Motivation zu finden, Zeit in die gemeinsame Problem- und Konfliktlösung zu investieren.

Zwischen den Therapiesitzungen können die Paare zu Hause die erarbeiteten Lösungsmöglichkeiten ausprobieren. In der folgenden Sitzung bespricht der Therapeut die Fortschritte und aufgetauchte Probleme. Auf diese Weise kann das Paar Schritt für Schritt herausfinden, welche Lösung für beide zu einer besseren Situation beiträgt.

In Beziehungen wird man immer auch mit sich selbst, mit seinen Wunden und Schwachpunkten konfrontiert. Treten Schwierigkeiten in einer Beziehung auf, dann ist dies auch eine Chance für eine persönliche Weiterentwicklung. Paarkompetenz ist etwas, was genau in diesen Krisen aufgebaut wird. Das ist ein Gewinn, selbst falls es zu einer Trennung kommen sollte. Wird die Krise überwunden, dann hat die Beziehung in der Regel an Tiefe dazugewonnen.

...Antworten in Bearbeitung...